Volltreffer Vietnam: vom Land an den Strand

16.06.2016

Vom Kulturschock berauscht den Horizon erweitern: Das war mein Ziel in Vietnam. Ein echter Volltreffer war die Mischung aus Städtetrip und Strandurlaub. Diesen Trip will ich euch nicht vorenthalten.

Ab Hanoi ging es für zwei Nächte in die magische Bucht von Halong. Riesige Felsen ragen hier aus dem Wasser. Gebucht haben wir für diesen Kurztrip bei Bahya-Cruises, einem Tour-Anbieter mit Rundum-Glücklich-Paket: Tolle Crew, schicke Kabinen im alten Kolonialstil, hervorragende Küche und begleitete Aktivitäten wie Kayak- und Fahrradfahren. Mein persönliches Highlight: Der Thai-Chi-Kurs früh am Morgen an Deck, während die grünen Eilande langsam an uns vorbeizogen. Eine großartige Erfahrung! Einziges Manko: Mit durchschnittlich 15 bis 20 Grad war es nicht gerade warm in der Bucht. Wind- und wasserabweisende Kleidung sind im Februar ratsam.

Hanoi – kunterbuntes Gewusel

Ein Gewimmel aus Straßen, bunten Verkaufsständen und Motorrollern erwartete uns in Hanoi. Nach der ruhigen Bucht mit herrlicher Natur fanden wir hier eher das Gegenteil. Wir stürzten uns ins Gewühl der offenen Großmarkthalle, spazierten zum See mitten in der Stadt und probierten den typisch vietnamesichen Kaffee. Der schmeckt herrlich nussig, dazu kommt ein Klecks supersüßer Milch.

Am Abend zog es uns in eine der traditionellen Wasserpuppen-Shows. Diese sind, wenn auch touristisch, ein schöner Einblick in die Kultur. Es erwartet euch eine Tempel-Bühne, davor ein Wasserbecken. Fürs Publikumsauge unsichtbar ziehen Puppenspieler an einer Stange Fischerboote, feuerspeiende Drachen und andere Fabelwesen durchs Gewässer. So werden kleine Geschichten erzählt und von einem Chor mit kleinem Orchester untermalt. Eine schöne Unterhaltung.

Als kleine Stärkung danach solltet ihr unbedingt die süßen krapfenartigen Mini-Gebäcke probieren, die auf offener Straße verkauft werden. Das gibt Energie und ölt die Stimme für eine weitere vietnamesische Aktivität, die ihr nicht verpassen dürft: Der Besuch einer Karaoke-Bar.

Ho Chi Minh Stadt – ein Abenteuer

Mehrere Tage verbrachten wir im ehemaligen Saigon. Der Unterschied zwischen Nord und West war nicht nur an den Temperaturen zu spüren. Bei wunderbarem Sommerwetter spazierten wir durch die Straßen oder nahmen eine der zahlreichen Ein-Personen-Rikschas, die den dichten Verkehr der Hauptstadt bevölkern. Ein Abenteuer, das Sie sich ruhig trauen sollten!

Einer unserer ersten Anlaufpunkte war das War Museum, das uns einen erschütternden Krieg nahebrachte. Neben amerikanischem Kriegsgerät erzählt das Museum vom Leid, welches dem Land in den 70er Jahren widerfahren ist. Hier lernt ihr etwa, wie der Norden den Süden quasi untertunnelte, um Truppen hineinzubringen. Die Tunnel sind heute noch zu besichtigen. Klein, eng und stickig ist es im Untergrund. Nichts für schwache Nerven.

Geschäftig ist diese Stadt. An allen Ecken lärmt‘s und blinkt‘s. Straßen überquert man hier nur, indem man einfach losläuft. Das Vertrauen, dass ihr nicht umgefahren werdet, muss man haben – bloß keinen Augenkontakt aufnehmen. Am entspanntesten betrachtet man das Chaos bei einem Cocktail hoch über den Dächern der Stadt. Es gibt viele Bars in den Hochhäusern, von denen aus man die Lichter der Stadt sehen kann.

Kulinarisch ist Ho Chi Minh Stadt einfach unschlagbar. Von der landestypischen Pho bis zum seltenen Getier auf dem Wochenmarkt: Es gibt nichts, was man nicht essen kann. Meine Empfehlung: Der Ben Thanh Markt verwandelt sich nachts in ein Open-Air-Restaurant. Hier gibt es Fisch und Meeresfrüchte, die live vor euren Augen zubereitet werden. Unweit davon findet ihr auch das Restaurant Pho 2000. Erwartet kein allzu feines Lokal, man speist zwar in Kantinenatmosphäre, aber es schmeckt. Auch Bill Clinton ließ sich hier schon seine Suppe schmecken.

Auf einem unserer langen Spaziergänge stolperten wir über dieses Juwel: Das Bloom Saigon. Es gehört in die Kategorie Fine Dining. Herrlich angerichtet fürs Auge gibt es asiatische Köstlichkeiten in feiner Kolonialstil-Atmosphäre. Bestellt Kokosnuss-Saft, er kommt in der ganzen Frucht.

Und wer nach einiger Zeit in Vietnam doch einmal das deutsche Essen vermisst, der kann sich beim ausgewanderten Schwabinger Wirt Till ein bisschen Sauerkraut geben. Im Krauts gibt es frische Garnelen- und Hähnchen-Spieße auf dem Tischgrill. Schnitzel oder Würstel stehen auch auf der Karte. Der Laden brummt und Till kommt sogar vorbei und erkundigt sich, ob es schmeckt.

Ab an den Strand!

Nach all dem Sightseeing waren wir froh, in Phan Thiet ausruhen zu können. Kilometerlange Strände, bunte Schirme der Windsurfer am Horizont, 27 Grad Wassertemperatur: Vier Tage haben wir hier am Meer verbracht. Erstaunlich einfach war die Anreise. Ihr fahrt fünf Stunden im Zug vom Bahnhof in Ho Chi Minh Stadt. Zum günstigen Zugticket gibt es sogar ein Getränk und Snacks an Bord. Pünktlichkeit und Service waren hervorragend. Wir hatten uns eine private Villa gemietet, dazu einen Scooter. Und los ging es auf Entdeckungstour entlang der Küstenstraße nach Mui Ne. Eines meiner Highlights hier: Das Einkaufen im Großmarkt mit tausenden Einheimischen. Zuvor haben wir landesüblich auf kleinen Märkten mit bunten Buden eingekauft. Grünes Kit Kat und Kekse mit Macha-Tee gehörten dann zur Geschmackserfahrung der etwas anderen Art. Kontrastreich war auch dieses Erlebnis, wie so vieles auf dieser Reise.

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