Top 10 der schönsten Naturschauspiele weltweit

18.10.2015

Naturschauspiele rauben ihren Betrachtern nicht selten den Atem. Wir wollten es genauer wissen – welche Phänomene begeistern besonders? Mehr als 1.400 reiseinteressierte Travelzoo-Mitglieder gaben ihre Stimmen ab und wählten ihre Favoriten.*

1. Polarlichter, zum Beispiel in Island oder Skandinavien

Die größte Begeisterung lösen Polarlichter bei den teilnehmenden Reiseinteressierten aus. 47 Prozent stimmen für die durch Sonnenteilchen hervorgebrachten Leuchterscheinungen am Himmel. Diese entstehen, wenn Sonnenwinde mit starken Ladungen von elektrischen Teilchen in Erdnähe gelangen, von ihrem Magnetfeld eingefangen und zu ihren Polen gelenkt werden. Beim Zusammentreffen mit Atomen und Molekülen der Lufthülle entstehen die schönsten Farbspiele. Die größte Chance, in Nordeuropa Polarlichter zu sehen, besteht vor allem im September, Oktober oder März im Norden Islands oder Skandinaviens. Der Aufenthalt sollte allerdings zeitlich nicht zu knapp bemessen sein, denn es handelt sich keinesfalls um ein alltägliches Schauspiel.

Geheimnisvolle Polarlichter begeistern die Reiseinteressierten besonders.

2. Die Niagarafälle in Nordamerika

Ein Ziel zahlreicher Urlauber weltweit sind die Niagarafälle an der Grenze zwischen dem US-amerikanischen Bundesstaat New York und dem kanadischen Ontario. Die oberhalb der größten Wasserfälle Nordamerikas gelegene Insel Goat Island teilt die Wassermassen in die ausschließlich amerikanischen American Falls und den Horseshoe Fall. Letzteren durchläuft die Grenze zu Kanada. Es verwundert nicht, dass die Niagarafälle solch eine Faszination ausüben und es mit 31 Prozent auf den zweiten Platz der Liste der schönsten Naturschauspiele schaffen. Denn hier stürzt sich der Niagara River über 50 Meter in die Tiefe. Der Besucheransturm kann enorm sein, weswegen Urlauber besser einen Werktag für ihren Ausflug wählen.

An den Niagarafällen stürzt das Wasser mehr als 50 Meter in die Tiefe.

3. Ayers Rock in Australien

Das Wahrzeichen des fünften Kontinents bietet vor allem bei Sonnenuntergang einen spektakulären Anblick: der Ayers Rock. Der rote Inselberg erhebt sich etwa 350 Meter aus der zentralaustralischen Wüste und wird in der Sprache der Aborigines Uluru genannt. Mit 28 Prozent schafft er es auf den dritten Platz unserer Top-Liste. Die Gesteinsformation verdankt ihre Färbung Reflektionen des Sonnenlichts auf ihrem Akrose-Sandstein, die je nach Sonnenstand in verschiedenen Rottönen schimmern. Der etwa 550 Millionen Jahre alte Uluru war schon immer ein wichtiges Heiligtum für die seit tausenden von Jahren in dieser Region lebenden Anangu-Aborigines. Davon zeugen mitunter Jahrtausende alte Felsmalereien. Jährlich besuchen mehr als eine halbe Million Touristen den zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannten Uluru-Kata Tjuta Nationalpark, in welchem der Ayers Rock zu finden ist.

Das Heiligtum der Anangu-Aborigines schafft es auf Platz 3: Ayers Rock.

4. Die „Big Five“ in Afrika – Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard

Die Geschichte, die hinter der Namensgebung der „Big Five“ steht, ist keine schöne. Denn die „Großen Fünf“ erhielten ihre Bezeichnung bereits vor etlichen Jahren von Großwildjägern. Sie umfasst die in Afrika lebenden Tiere Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard. Da sich die Jagd auf sie besonders schwierig gestaltet, wurden sie als große Herausforderung gesehen und entsprechend benannt. Zum Glück wird die touristische Trophäenjagd der jährlich etwa 18.500 Hobbyjäger inzwischen äußerst kritisch gesehen. Verboten ist sie allerdings bisher nur in Kenia und Botswana. Ansonsten ist sie größtenteils mit speziellen Genehmigungen erlaubt. Rund 105.000 Tiere werden jährlich in Afrika abgeschossen. Doch zum Glück erfreuen sich zahlreiche Touristen viel mehr an den lebenden Tieren in freier Wildbahn und gehen stattdessen auf Foto-Safari. In unserem Voting erreichen sie ebenfalls 28 Prozent und landen rechnerisch nur ganz knapp hinter dem Ayers Rock in Australien auf dem vierten Platz der schönsten Naturphänomene.

Egal ob Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe oder Leopard: Die "Big 5" üben allesamt eine große Faszination aus.

5. Indian Summer in Neuengland

Ein Viertel der Reiseinteressierten stimmt für den Herbst in seiner schönsten Form: den Indian Summer. Denn von Ende September bis in den Oktober hinein zeigt sich die Landschaft an der Nordküste der USA besonders farbenprächtig. Die Neuengland-Staaten Maine, Vermont, New Hampshire, Connecticut, Massachusetts und Rhode Island sind zu dieser Zeit in ein wahres Kaleidoskop aus Gelb- und Rottönen getaucht – und das bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad. Gibt es bessere Bedingungen für einen Road-Trip mit Zwischenstopps zum Radfahren oder Wandern? Die Szenerie zeigt sich in ihrer schönsten Form, wenn sich das bunte Laub im Wasser großer Seen spiegelt und somit doppelt verzaubert.

Herbstparadies in New England: Indian Summer.

6. Islands Geysire

Island ist ein Land aus Feuer und Eis – denn unter der kalten Oberfläche brodelt es gewaltig. Dies beweisen die legendären Geysire des Landes. 22 Prozent der von Travelzoo befragten Reiseinteressierten geben ihre Stimme für dieses spektakuläre Naturschauspiel. Von unterirdischen Magma-Kammern über den Siedepunkt erhitzt, schießt das Grundwasser explosionsartig als Fontäne aus dem Boden. Gemeinsam mit Wasserdampf, kondensiertem Wasser und gelösten Gesteinspartikeln sowie Mineralien. Insgesamt lassen sich auf Island 26 aktive Geysire zählen. Dabei erreicht die Eruption des bekannten „Strokkur“ sogar Höhen von 25 bis 35 Metern und erfolgt im Zehnminutentakt.

Island verfügt über 26 aktive Geysire - ein Anblick wie nicht von dieser Welt.

7. Der Tafelberg in Südafrika

Das Wahrzeichen Kapstadts in Südafrika begeistert 20 Prozent der Reiseinteressierten: der Tafelberg. Dieser ist auf dem südwestlichen Zipfel Afrikas gelegen und bietet eine unverwechselbare Kulisse. Auch die Vegetation des 6.000 Hektar umfassenden Naturschutzgebietes beeindruckt. Denn der 1951 zum Natur- und Historischen Denkmal ernannte Tafelberg bietet rund 1.500 Pflanzenarten einen Lebensraum. Für Besucher der Region ist er ein beliebtes Ausflugsziel. So kann das Massiv über zahlreiche Wanderwege bestiegen werden – oder man nimmt ganz einfach die Seilbahn. Oben angekommen ist der Blick über Kapstadt atemberaubend. Außerdem ist es empfehlenswert, sich ein Auto zu mieten und entlang der Western Cape Küste Richtung Süden bis zum Kap der Guten Hoffnung zu fahren. Auf dem Weg erwarten Urlauber herrliche Strände und Gebirgszüge. Auch ein Abstecher in Kapstadts Weinregion sollte bei keinem Aufenthalt fehlen – zum Beispiel die grüne Universitätsstadt Stellenbosch.

Das Wahrzeichen Kapstadts: der Tafelberg.

8. Das Great Blue Hole in Belize

Das karibische Naturschauspiel „Great Blue Hole“ gehört zum zweitgrößten Riff weltweit – dem Lighthouse Reef von Belize. Es misst fast 300 Meter im Durchmesser und zieht erfahrene Taucher aus aller Welt in seinen Bann. Auch die an unserem Voting teilnehmenden Reiseinteressierten sind begeistert und wählen das karibische Naturschauspiel mit 17 Prozent auf den achten Platz. Kein Wunder, schließlich sieht das „große blaue Loch“ aus wie der Eingang zu einer geheimnisvollen Unterwasserwelt. Sein einmaliges Farbspiel verdankt es seiner Tiefe von 125 Metern. Denn das umliegende Gewässer ist deutlich flacher und damit heller. Nicht zuletzt ist auch sein Innenleben beeindruckend. Denn es verfügt über ein unterirdisches Höhlensystem mit bis zu acht Meter langen Stalaktiten.

Ein faszinierendes Naturschauspiel in der Karibik: das "Great Blue Hole".

9. Das Grand Prismatic Spring im Yellowstone-Nationalpark der USA

Was für ein Anblick: Die farbenfrohe Thermalquelle „Grand Prismatic Spring“ im Yellowstone-Nationalpark schafft es mit 15 Prozent auf den neunten Platz der schönsten Naturschauspiele weltweit. Sie ist die drittgrößte der Erde und wirkt fast wie auf einem anderen Planeten. Besonders mystisch erscheint sie durch die Nebelschwaden, die über ihrem Wasser schweben. Doch was verursacht die besondere Färbung der Quelle? Im Biofilm ihres mineralienreichen Randbereichs leben einzellige Mikroorganismen. Diese sind an die jeweilige Wassertemperatur angepasst und je nach ihrem Gehalt an den natürlichen Farbstoffen Chlorophyll und Carothinoiden grün oder rot gefärbt. In der Mitte der Quelle ist das Wasser frei von Mikroorganismen und besonders tief, was ihre blaue Färbung erklärt. Ein unvergesslicher Anblick und absolutes Highlight des Yellowstone-Nationalparks.

Mit 15 Prozent auf dem neunten Platz: die farbenfrohe Thermalquelle "Grand Prismatic Spring".

10. The Wave im US-amerikanischen Arizona

Die Sandsteinwelle „The Wave“ nahe der Arizona-Utah-Grenze schließt die Top 10 der schönsten Naturphänomene mit 12 Prozent der Stimmen. Sie ist ein wahrer Touristenmagnet und bietet einen unvergesslichen Anblick. Denn die wellenförmige Steinlandschaft ist bis zu 200 Millionen Jahre alt. Ihr Gestein hat sich durch Erosionen im Laufe der Zeit immer mehr abgetragen, sodass verschiedene Schichten sichtbar wurden. Das Interesse an dem außergewöhnlichen Schauspiel ist so groß, dass es jeden Tag nur 20 Personen erlaubt ist, die Welle zu erkunden. Um die Natur zu schützen, entscheidet das Los, wer dabei sein darf. Außerdem können sich Interessierte im Internet bewerben. Die Wanderung durch die Gegend Coyote Buttes ist einige Kilometer lang. Aber ein Besuch der spektakulären Steinformationen ist jede Reise wert.

Die Sandsteinwelle "The Wave" ist bis zu 200 Millionen Jahre alt.
*Jeder Teilnehmer konnte bis zu drei Naturschauspiele wählen. Aufgrund dieser möglichen Mehrfachantworten sind die Angaben nicht kumulativ.

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