Strand-Knigge: Ungetrübter Urlaubsspaß

05.08.2015

Was ziehe ich an? Darf mein Hund mit ans Meer? So ein Badeurlaub wirft viele Fragen auf und nicht überall auf der Welt sind die Regeln gleich. Mit diesem kleinen Strand-Knigge vermeiden Sie unnötigen Ärger und können Ihre wohlverdienten Ferien vollends genießen.

1. Kleider machen Leute: Strand-Dresscode

An deutschen Stränden ist so gut wie alles erlaubt, was gefällt – Badebekleidung, „oben ohne“ oder FKK. Letzteres natürlich nur an ausgewiesenen Stellen. Wer allerdings in andere Länder reist, informiert sich lieber über die dortigen Sitten und Gebräuche. Denn nicht überall ist es üblich, sich halbbekleidet oder gar nackt zu sonnen. So zum Beispiel an arabischen Stränden, aber auch in Thailand, Südamerika oder in den USA. Selbst Ihre kleine Tochter sollte nicht nur im Bikini-Höschen am Strand spielen. An den Privatstränden der Urlaubshotels richten sich die Regeln üblicherweise nach internationalen Standards und es wird auch mal ein Auge zugekniffen. Dennoch ist es ratsam, sich den Gebräuchen des Landes ein wenig anzupassen. Schließlich ist man zu Gast. Wer sich wiederum an öffentlichen Stränden nicht an die Spielregeln des Landes hält, muss mit Konsequenzen rechnen – von Verwarnung bis Geldstrafe. Mancherorts können Uneinsichtige sogar in Verwahrsam genommen werden.

Übrigens: Über Unterwäsche statt Badebekleidung rümpft man weltweit die Nase. Früher waren die nördlichen Länder hier deutlich aufgeschlossener. Doch das gehört mittlerweile der Vergangenheit an. Außerdem zieht man sich für einen Snack an der Strandbar besser etwas über.

Auch am Strand gilt ein gewisser Dress-Code.

2. FKK – nur wo erlaubt

Freunde des Nacktbadens frönen ihrer Leidenschaft lieber nur, wenn ein Strand auch wirklich als textilfreie Zone gekennzeichnet ist. Allerdings herrschen hier ähnliche Sitten wie in deutschen Saunen: Wer an FKK-Stränden sonnen möchte, trägt höchstens eine Kopfbedeckung. Ansonsten sucht man sich besser an anderer Stelle ein gemütliches Plätzchen.

FKK: Hier sonnen Sie höchstens mit Kopfbedeckung.

3. Alkohol – lieber in Maßen

Weniger ist manchmal mehr – vor allem in der prallen Sonne halten Sie Ihren Alkoholkonsum lieber in Grenzen. Denn übermäßiges Trinken bei hohen Temperaturen kann böse Folgen nach sich ziehen. Diese sind nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die anderen Strandbesucher nicht angenehm. So wurden sogar an der Partymeile Mallorcas die Zügel angezogen und strengere Regeln im Sinne der öffentlichen Ordnung eingeführt.

Urlauber informieren sich besser vor ihrer Abreise über die Vorschriften an ihrem Ferienort. Auf die Malediven darf Alkohol zum Beispiel noch nicht einmal eingeführt werden. Wie in anderen muslimischen Ländern herrschen hier am Strand große Unterschiede zwischen öffentlichen und privaten Anlagen. An letzteren wird Alkohol an Touristen ausgeschenkt, ansonsten ist er strengstens verboten. Darüber hinaus ist es in den USA angebracht, Alkohol so zu trinken, dass andere ihn nicht sehen können – die Flasche oder Dose wird von einer Papiertüte bedeckt.

Nicht empfehlenswert: Alkoholgenuss in der prallen Sonne.

4. Intimitäten in der Öffentlichkeit: Pärchen-Urlaub

Unschuldige Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit sind in der Regel okay. Aber Pärchen halten sich beim Austausch von Intimitäten am Strand besser etwas zurück – vor allem in islamischen Ländern. In der Regel kommen Urlauber mit einer Verwarnung davon. Allerdings darf der Flirtpartner nicht aus dem Kulturkreis des Ferienlandes stammen, dann werden die Regeln strenger.

In manchen Ländern halten Sie sich mit dem Austausch von Zärtlichkeiten am Strand besser zurück.

5. Abstand halten

Niemand liegt gerne dicht an dicht mit seinen Nachbarn. Deswegen halten Neuankömmlinge am Strand besser nach einem Plätzchen Ausschau, das mindestens drei Meter Abstand von anderen Sonnenhungrigen gewährt. Alles andere wird als unhöflich und aufdringlich empfunden. Diesen Punkt mögen viele für selbstverständlich nehmen – er wird aber oftmals nicht eingehalten und sorgt somit für dicke Luft am Traumstrand.

Platz da: Wer liegt schon gerne dicht an dicht mit fremden Menschen?

6. Vorsicht bei Ballspielen

Ganz ähnlich bei diesem Tipp: Wer Volleyball, Fußball oder ähnliches spielen möchte, sucht sich für diese Aktivitäten lieber ein Plätzchen, an dem die anderen Strandbesucher nicht in ihrer Ruhe gestört werden. Oder gar in die Gefahr kommen, von einem Ball oder rennenden Sportler getroffen zu werden. Ansonsten ist Ärger vorprogrammiert.

Ballspiele am Strand machen Spaß - aber nur, wenn niemand davon gestört wird.

7. Rücksichtnahme bei Lautstärke und Rauchen

Je mehr Leute gemeinsam in der Sonne entspannen, desto höher wird der Lärmpegel. Hitzige Gespräche oder laute Musik werden von den meisten Strandbesuchern als störend empfunden. Gruppen halten sich also lieber etwas zurück. Schließlich sind sie nicht alleine am Meer. Dies gilt übrigens auch fürs Rauchen, das an den Stränden mancher Länder sogar verboten ist. So darf zum Beispiel in den USA nur an ausgewiesenen Plätzen geraucht werden. Sonst locken Geldstrafen. Doch auch wo zum Glimmstängel gegriffen werden darf, macht man dies lieber nur in Maßen und nimmt Rücksicht auf die anderen Badegäste. Denn je nach Windrichtung kann der Qualm für benachbarte Strandbesucher sehr störend sein. Vor allem, wenn Kinder mit von der Partie sind. Deswegen ist es auch wichtig, ausgerauchte Glimmstängel oder Kronkorken zu entsorgen und nicht im Sand liegen zu lassen. Familien werden dankbar sein, denn Kleinkinder stecken sich gerne allerlei Gegenstände in den Mund.

Auch beim Rauchen am Strand ist Rücksichtnahme angesagt.

8. Tierisches Vergnügen: Regeln für Vierbeiner

Hunde freuen sich am meisten darüber, wenn sie frei laufen dürfen. Dies erlauben Hundehalter im Urlaub aber besser nur an speziellen Hundestränden. Ansonsten drohen saftige Strafen. Auch Hundehaufen entsorgt man lieber mit einer Plastiktüte. An vielen Stränden sind Vierbeiner sogar ganz verboten. Damit der Urlaub kein Reinfall wird, sollten sich Tierfreunde rechtzeitig vor der Buchung über die Bestimmungen am Ferienort und im Hotel ihrer Wahl informieren. So gibt es zum Beispiel richtige Hundehotels, deren Unterkünfte und Gelände optimal auf die besten Freunde des Menschen eingestellt sind. Außerdem sollten Sie im Urlaub lieber Abstand von streunenden Tieren halten. Egal wie tierlieb Sie sind. Die Gefahr, es mit einem wilden oder tollwütigen Tier zu tun zu haben, ist groß. Von Ungeziefer ganz zu schweigen.

An ausgewiesenen Hundestrände kann Ihr Vierbeiner ausgelassen toben.

9. Rücksichtnahme beim Handtuch ausschütteln

Noch schnell das Handtuch ausgeschüttelt, bevor es wieder in der Badetasche verschwindet. Doch mit dieser so nebensächlichen Handlung macht man sich selten Freunde. Denn andere Strandgäste bekommen den Sand bei entsprechender Windrichtung leicht in die Augen oder werden damit berieselt. Wer Unmut vermeiden möchte, geht zum Ausschütteln seines Handtuchs also besser an eine ruhige Stelle oder ans Wasser.

Frisch eingecremt und schon voller Sand? Beim Ausschütteln des Handtuchs besser auf die Windrichtung achten.

10. Sauberkeit: Müll entsorgen

Niemand liegt gerne neben Dosen, Papiertüchern oder Eispapier. Damit der Strand nicht verschmutzt, nimmt jeder seinen Müll am Ende des Tages wieder mit. Auch größere Abfall-Ansammlungen während des Aufenthaltes am Strand erfreuen weder Augen noch Nase. Legen Sie lieber auch zwischendurch mal einen Abstecher zum Mülleimer ein. In Teilen des südlichen Ägyptens wird sogar eine Geldstrafe verhängt, wenn Nahrungsreste am Strand zurückgelassen werden. Hiesige Badegäste halten besser nach entsprechenden Warnschildern Ausschau.

Immer schön sauber bleiben: Müll gehört in den Abfalleimer.

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