Strahlendes Lichterfest: Entdecken Sie das spirituelle Nordindien

Tauchen Sie ein in ein Meer aus Lichtern und erleben Sie den Triumph des Lichts über die Dunkelheit. Das hinduistische Lichterfest Diwali gilt als Zeit für die Familie und die Gemeinschaft. Und das leben die Inder getreu den alten Hindu-Schriften: Atithi Devo Bhava – der Gast ist Gott.
Wer zur Zeit des höchsten hinduistischen Festes Nordindien bereist, erlebt eine Zeit besonderer Gastlichkeit. Zahlreiche Öllampen und Lichterketten erhellen Straßen und Gebäude. Musiker spielen traditionelle Musik, während Feuerwerke den Himmel in bunte Farben tauchen. Gespeist wird opulent.

Der Ursprung des zwischen Oktober und November stattfindenden Lichterfestes ist bis heute nicht gänzlich geklärt. Die Auslegungen sind von Region zu Region unterschiedlich. Sicher ist nur, dass die zahlreichen Lichter das Leben und den Sieg gegen das Böse symbolisieren.
Der Zeitpunkt des Diwali ist wie das Osterfest von der Mondphase abhängig und wird zwischen Oktober und November gefeiert. Zahlreiche Feierlichkeiten folgen ihm. So zum Beispiel das Dev Deepavali, eine Erweiterung des Lichterfestes, welches 15 Tage nach Diwali ausschließlich in Varanasi gefeiert wird – der heiligen Stadt der Hindus.

Wir empfehlen, die besondere Stimmung des Ortes bei einer Bootsfahrt über den heiligen Fluss Ganges einzufangen. Zu Ehren der Götter werden seine Flussufer mit Blumen, Laternen und indischen Öllampen geschmückt. Sie erhellen die Ufertreppen des Ganges, an die sich täglich unzählige Hindus zu rituellen Waschungen begeben und beten.
Varanasi gehört zu den ältesten Orten der Welt und ist das kulturelle und religiöse Zentrum der Hindus und einer der meist besuchten Wallfahrtsorte Indiens. Neben dem Ganges zählt die Altstadt mit ihren unzähligen verwinkelten Gässchen zu den Touristenmagneten.

Ein weiteres Highlight: Die Tempelanlage Vishwanatha Mandir. Wegen ihres vergoldeten Turms wird sie auch Goldener Tempel genannt. Die Anlage befindet sich allerdings größtenteils hinter Mauern und darf nur von Hindus betreten werden.
Wer einen hinduistischen Tempel von innen besichtigen möchte, sollte die Stadt Khajuraho besuchen. Ihre kunstvolle Tempelanlage zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und bietet vor dem Vindhya Gebirge eine traumhafte Kulisse sowie unverblümte Erotik in Form von kunstvollen Skulpturen.

Spirituell wird es auch in Allahabad. Am heiligen Ort Triveni Sangam vereinigen sich der Legende nach die Flüsse Ganges, Yamuna und der unsichtbare Fluss Sarasvati aus der hinduistischen Mythologie. Wer an diesem mystischen Ort badet, soll von allen Sünden befreit werden.

Neben dem hinduistischen Glauben gibt es in Nordindien noch eine Vielzahl weiterer Glaubensrichtungen wie den Islam, Buddhismus und Sikhismus. Zu ihren bekanntesten spirituellen Orten zählen Indiens größte Moschee Jama Masjid in Delhi, das berühmte Mausoleum Taj Mahal in Agra und der Palast der Winde in der Altstadt von Jaipur. Seine Gesamtansicht erinnert an die juwelengeschmückte Krone des Hindu-Gottes Krishna.

Aber auch Tiere sind von der Heiligsprechung nicht ausgeschlossen. Wer Nordindien bereist, stellt schnell fest, dass eine Kuh kein bloßes Rindvieh ist. Und so sieht man weiße und braune Kühe auf Brücken und Straßen liegen, während sich Fußgänger, hupende Autos und Rikschas um sie herumschlängeln. Aber Vorsicht: Trotz Heiligsprechung können sie einen ganz schön auf die Hörner nehmen.

Ich selbst habe Nordindien bereits bereist und war begeistert. Keine andere Reise war so prägend für mich wie meine Rundreise durch den indischen Bundesstaat Rajasthan. Sie erweiterte meinen Horizont, bereicherte mein Leben und ordnete meine Werte neu.
Noch mehr persönliche Eindrücke über Nordindien lesen Sie in meinem Blog-Beitrag: Indien – Das Land der Gegensätze.
