Wie im Film - Potsdams Umgebung entdecken

Schloss Sanssouci mit dem Lustgarten, das Neue Palais, Museum Barberini und das Holländische Viertel: Potsdam hat viele sehenswerte Ecken zu bieten. Aber auch die schönste Stadt kann im Wintermatsch irgendwann einfach viel zu grau oder in der Sommerhitze viel zu voll werden. Dann heißt es: nichts wie raus!
In Postdam ist auch nichts leichter als das. Aufs Fahrrad geschwungen lässt man alles Städtische schnell hinter sich.
Vom Hauptbahnhof aus durch den Nuthe-Park an der Havel entlang steht man in wenigen Minuten mitten im Park Babelsberg mit dem Babelsberger Schloss.
Wo der Griebnitzsee zur Glienicker Lanke wird, führt eine kleine Brücke auf die Wannsee-Insel. Dort warten der Volkspark Klein-Glienicke und der Düppelter Forst mit Natur pur auf. Eine kleine Radtour durch das Grün ist fast so erholsam wie ein Kurzurlaub. Dass man hier streng genommen schon in der Hauptstadt Berlin ist, muss man ja niemandem auf die Nase binden.
Ein Abstecher im Abstecher lohnt sich auf jeden Fall auf die Pfaueninsel mit ihrem Sommerschloss. Filmfans wird auf dem Weg dorthin vieles bekannt vorkommen. Auf der Pfaueninsel entstanden in den 1960er Jahren die Außenaufnahmen für viele Edgar-Wallace-Filme. – Das Fahrrad muss man allerdings an der Anlegestelle abstellen. Die Insel ist nicht nur UNESCO Kulturerbe sondern auch Naturschutzgebiet und sollte daher unbedingt zu Fuß erkundet werden.
Das Schloss ließ König Friedrich Wilhelm II. im 18. Jahrhundert errichten, vermutlich um sich hier ungestört mit Wilhelmine Encke (der späteren Gräfin Lichtenau) zu treffen. Es liegt zwei Drittel des Weges zwischen Schloss Charlottenburg in Berlin und der Sommerresidenz Marmorpalais in Potsdam. Auf dem Wasserweg reisenden Gästen des Hofes diente es daher auch als Rast- und Ruheplatz.
Zurück auf der Wannsee-Insel geht es in Richtung Westen zu zwei Highlights mit Seeblick: Aus dem Düppeler Forst kommend führt der Weg auf der Straße „Am Großen Wannsee“ zunächst am Haus der Wannsee-Konferenz und anschließend an der Liebermann-Villa vorbei.
Vorbei an weniger berühmten aber nicht weniger schönen Villen geht über die südliche Insel entlang des Griebnitzsees zurück nach Klein-Glienicke.
Nur ein paar hundert Meter weiter wartet schon die nächste in einem Film verewigte Sehenswürdigkeit: Die Glienicker-Brücke wird auch Agentenbrücke genannt. Ihre Lage am Rande von Berlin machte Sie während des Kalten Krieges sowohl für US-amerikanische als auch sowjetische Offizielle gut erreichbar. Zwischen 1962 und 1986 fanden hier drei Austauschaktionen mit insgesamt 40 Personen statt. Wie es dazu kam, wird im Spielfilm „Bridge of Spies“ von Regisseur Steven Spielberg, der unter anderem hier gedreht wurde, anschaulich dargestellt.
Hinter der Brücke geht es rechts die Schwanenallee am Havelufer entlang und dann über die angrenzende Schwanenbrücke. Hier beginnt der Neue Garten, dessen östliche Halbinsel gleich mehrere lohnende Fotostopps bietet. Die Einsiedelei am Jungfernsee, auch Eremitage genannt, ist ein kleiner Pavillon, der 1796 von Friedirch Wilhelm II. angelegt wurde. Auf der anderen Seite, nicht weit vom Ufer des Heiligen Sees, empfängt das grüne Haus, das wie der ganze neue Garten zum UNSECO-Welterbe gehört.
Das nächste Schloss des Ausflugs ist der Cecilienhof. Schloss Cecilienhof wurde ab 1913 nach Plänen des Architekten Paul Schultze-Naumburg im englischen Landhausstil erbaut. Im Juli und August 1945 fand hier die Potsdamer Konferenz statt.
Im Sommer bietet die nahe Badestelle am Heiligen See einen idealen Ort, den Tag außerhalb der Stadt erfrischend ausklingen zu lassen. Im Frühjahr oder Herbst bietet sich ein abschließender Spaziergang auf und um das historische Pfingstberg-Ensemble mit Schloss Belvedere, Pomonatempel und Lenné-Garten an. Hier finden außerdem regelmäßig Konzerte, Lesungen und andere Veranstaltungen statt.